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Meinem Sohn

 

 

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Singen im

Petersdom in Rom


Ein Wunschtraum vieler Chorsänger und Chorleiter!

 

Doch wie geht das? Wer organisiert das? Was kostet das?

 

 

Nun der Sängerkreis Ahrweiler unter der Leitung von Gisbert Stenz und Werner Lohner erfüllte sich diesen Herzenswunsch auf seiner diesjährigen Chorreise vom 5. - 12. Juli  - und ich durfte als Fan mit dabei sein, dabei sein bei einem lustigen Völkchen der besonderen Art vom Typ rheinischer und gottesfürchtiger Frohnatur, bibelfest ( = im Wein liegt Wahrheit)  und natürlich sangesfreudig zudem. Das ganze wurde aufgemischt, abgefüllt und durchgeschüttelt durch das Organisationstalent  und Unterhaltungsgenie vom Typ Dr. Stratmann aus dem Kohlenpott - dem Jürgen Hummerich  von HUMMI-Reisen. Diese Spezialfirma für Gruppenreisen der besonderen Art hatte alles bis ins Kleinste organisiert und präzise vorbereitet. "Reisen mit persönlicher Note" ist der Slogan dieses Familienunternehmens. Besser und kürzer kann man die Reisebetreuung nicht beschreiben.

 

Im Internet ist HUMMI-Reisen unter www.HUMMI-Reisen.de zu erreichen.

 

 

Ein weiterer Glanzpunkt bei Hummi-Reisen nach Rom ist Helga. Helga ist einsame Spitze! Helga lebt seit 42 Jahren in Rom. Sie ist dort hängengeblieben. Eigentlich wollte sie 1960 nur ein Jahr lang  in Rom Kunstgeschichte studieren. "Besitzer" von Helga ist nun seit 35 Jahren ein wirklicher italienischer Dottore mit echtem römischen Profil, das er "ihrem(!)" Stefano vererbt hat. Helga ist ein Genie in Kunstgeschichte, Geschichte und Geschichtchen der Stadt Rom. Und Helga hat eine kleine Schwäche: Sie hört so gerne das Lied "Und in dem Schneegebirge". Gönnen Sie Ihr die Freude und studieren Sie das Lied vor Ihrer Fahrt nach Rom mit HUMMI-Reisen wenigstens zweistimmig ein!

 

Nun bin ich mit der Überschrift "Singen im Petersdom" nicht ganz ehrlich gewesen, denn eigentlich darf man das dort gar nicht, wie wir überraschenderweise feststellen mußten. Man darf dort zwar reden, laufen, fotografieren und in der Nase bohren, doch singen, singen zur Ehre unseres Gottes darf man dort leider nicht. Nach einigen Takten waren die Sänger von einer Heerschar schwarz gekleideter, würdiger Herren umgeben, deren oberster Marschall uns auf italienisch bedeutete, unsere Andacht zu beenden. "No cantare" - "No comprende" wechselte mehrfach zwischen Gisbert Stenz im Rollstuhl sitzend und dem Hüter des Grals. "No cantare" - "No comprende" und der Chor sang munter weiter, bis die Noten ihm ein natürliches Ende bedeuteten. Aber dann, dann kamen unsere Frauen erst so richtig in Fahrt. Sie stürzten sich auf diese weltabgewandten "vergeistlichten" Herren und überspülten sie mit einem Schwall nicht zu widerlegender weiblicher Argumente. Na, Sie kennen das, wenn zu Hause der Keller mal wieder aufgeräumt werden soll und im Fernsehen ein Fußballspiel läuft. In mir keimte Schadenfreude und ein wenig Mitleid mit diesen Herren auf, die doch durch keinen langjährigen Ehebund fach- und verbalspezifisch gestählt worden waren. Das merkten unsere rheinischen Frohnaturen mit der Zeit auch, und sie hätten fast mit diesen Herren Brüderschaft getrunken, wenn sie nur gewußt hätten, wo der Papst im Petersdom den Wein versteckt.

 

 

Doch tröstet Euch, Ihr Sänger vom Sängerkreis Ahrweiler, Ihr habt im Pantheon gesungen, sogar dank HUMMI-Reisen mit Genehmigung der Kurie.  Im Pantheon! - dem allen Göttern geweihten Tempel. Welch ein Prachtbau voll tiefer Symbolik. Und, liebe Helga, falls Sie diese Zeilen lesen, werden Sie vielleicht etwas überrascht sein, wenn ich gar nicht so sehr wie Sie betrübt bin über den "barbarischen Akt" des Papstes Urban VIII aus dem Hause Baberini. Dieser hatte nämlich den Bronzebeschlag der Kassettendecke des Pantheon herausreißen lassen, um daraus die Kanonen für die Engelsburg und den Altartabernakel des Petersdomes (ein Meisterwerk von Bernini!) herstellen zu lassen. "Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini" (Was die Barbaren nicht verwüsteten, holte Barberini nach) schimpften die alten Römer und Sie! Ich spürte den  Groll der Kunstliebhaberin. Papst Urban VIII hat es sicher so nicht gewollt, doch mit der Entfernung des Bronzeschmuckes befreite er das Pantheon vom imperialen Macht- und Prachtgelüste, wie es der Petersdom zeigt und legte die schlichte monumentale Universalität dieses allen Göttern geweihten Tempels frei. Schützend wölbt sich die Halbkugel der Kuppel über unsere Welt mit ihren Göttern und Menschen und relativiert durch den Fingerzeig der Mittelöffnung auf das uns umgebende Universum unseren Anspruch auf  Wahrheit und Glaube. Wie heißt es in Schillers Ode an die Freude? "Brüder überm Sternenzelt muß ein güt'ger Vater wohnen ...". Ein Urinstinkt unserer Menschheit offenbart sich hier in seiner eindrucksvollsten Form!  Darum allen Göttern gewidmet: den vergangenen, belächelt und verachtet und nur noch zum Blitzeschleudern in Opern zu gebrauchen, den derzeitigen, mißbraucht, mißdeutet und vereinnahmt von vielen Interessen und den zukünftigen - ja, den zukünftigen auch! Deshalb liebe Sänger aus Ahrweiler tröstet Euch. Ihr habt im Pantheon gesungen, gesungen in der Ewigkeit!   

 

 

Epilog

 


Internetwanderer,

der Du eilig hier vorüberziehst,

verweile einen Augenblick!

Wenn Du Kunde hast von einer Aufführung des Schlußchors aus der 9. Sinfonie von Beethoven im Pantheon, so laß es mich wissen!

Ich werde da sein,

still in meiner Nische stehn

und innig Zwiesprache halten

mit meinem ganz persönlichen

Gott!

 

 

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Letzte Änderung:  29.01.2009 16:55:29   -  Copyright Ulrich Perwaß 1991/2002.    Alle Rechte vorbehalten