Galerie 2012-06  

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Makro einer Hummel

 

Die kleinen Dinge unserer Welt fotografisch darzustellen ist zwar ein interessantes, jedoch auch schwieriges, zeitaufwendiges und technisch anspruchsvolles Vorhaben. Die größten Schwierigkeiten bereitet die physikalische Grenze der Schärfentiefe, d.h. die Tiefe des Raumes, die scharf auf einer ebenen Bildfläche dargestellt werden kann. Diese ist abhängig vom Abbildungsmaßstab. Je größer dieser gewählt wird, desto geringer wird die Schärfentiefe. Die Makrofotografie arbeitet mit Abbildungsmaßstäben von 1:5 bis 5:1. Das bedeutet, dass ein Objekt von einem Fünftel seiner Größe bis zu seiner fünffachen Größe auf der Sensorfläche einer Digitalkamera dargestellt wird. Die Schärfentiefe ist dabei äußerst gering. Sie liegt unter einem Millimeter! Sie kann durch Abblenden, z.B. Blende 11 statt Blende 4 , nur geringfügig vergrößert werden.

 

Kleine Sensoren von Kompaktkameras haben gegenüber Vollformatsensoren von Spiegelreflexkameras den Vorteil, dass der Abbildungsmaßstab sehr viel geringer ist, wenn man z.B. eine Hummel formatfüllend abbilden will. Meine Nikon D800 hat einen Vollformatsensor von 36x24 mm, was dem ehemaligen Kleinbildformat der analogen Fototechnik entspricht. Für eine formatfüllende Darstellung muss die Hummel hier sogar vergrößert werden! Die Schärfentiefe wird dadurch äußerst gering, wie im folgenden Bild zu sehen ist:

 

Vollbild mit Klick

 

 

Wie läßt sich die Hummel nun formatfüllend und scharf von vorne bis hinten auch mit meiner Nikon D800 ablichten? Nun, man erstellt eine Fotoserie, in der man die Schärfenebene schrittweise von vorne nach hinten verlagert. Aus jedem Foto verwendet man anschließend nur die scharfen Bildanteile und fügt sie in einem Summenbild zusammen. Das klingt zunächst nach sehr viel Arbeit mit Photoshop, doch Gott sei Dank gibt es die Software Helicon Focus Pro und Helicon Remote:

 

Zunächst wird die Nikon D800 per USB-Kabel mit dem Computer verbunden, eingeschaltet und auf manuelle Belichtung eingestellt. Dann kommt Helicon Remote zum Zuge. Nach dem Programmstart kann die Nikon D800 sofort ferngesteuert werden. Sie wird automatisch auf LiveView umgeschaltet, so dass am Computer das Displaybild zu sehen ist. Dann legt man per Mausklicks den Schärfepunkt für die erste und anschließend für die letzte Aufnahme fest. Aus der so ermittelten Abstandsdifferenz und der eingestellten Blende berechnet Helicon Remote die Anzahl der Aufnahmen, 78 bei der Hummel! Nun kann die Aufnahme der Fotoserie durch einfachen Mausklick gestartet werden. Alles weitere erfolgt automatisch. Sind die 78 Aufnahmen im Kasten, startet man Helicon Focus Pro aus Helicon Remote heraus, so dass das Summenbild der Fotoserie berechnet wird. Das Ergebnis sehen Sie unten: 

Vollbild mit Klick

 

 

 

 

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Letzte Änderung:  12.05.2023 20:59:20   -  Copyright Ulrich Perwass 1991/2023.   

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