Galerie 8 - 8. Tag

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Heimreise nach Ahrweiler

 

 

 

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Nun heißt es also Abschied nehmen, Ihr Sänger vom Sängerkreis Ahrweiler. Habt Dank von einem Unbekannten, den Ihr mit rheinisch großem Herzen in Eure Mitte aufnahmt, so als wenn er immer dazu gehörte. Ich habe mich wohl und geborgen gefühlt! Verzeiht mir, wenn ich Euch mit meiner ewigen Fotografiererei ein wenig auf die Nerven ging. Vielleicht habe ich durch meine Bilder etwas Schuld von mir abgeladen. Das würde mich freuen!

 

Das muß ich Euch noch sagen und ich muß es jetzt loswerden: Ich lebe gerne hier im Rheinland! Ich lebe gerne hier seit  meinem Schulwechsel von der Wilhelm-Raabe-Mittelschule in Hameln mit der gestrengen Madam Vogeé zur Gottfried-Kinkel-Realschule in Bonn, wo der Dr. Hieronimi uns Ringelnatz statt Französisch lehrte, wie auch später dann mein Kollege Heugel diese Tradition am Berufskolleg Bergisch Gladbach fortsetzte, indem er mir die ungeliebte Wirtschaftslehre abnahm und meinen Jungs alles über Modelleisenbahnen beibrachte (Danke, Horst!). Ich lebe gerne hier mit diesem römischen Flair auf der Fahrt von Köln nach Moitzfeld, wo ich von diesen Lorbassen rechts und links fröhlich telefonierend überholt werde, obwohl ich als gestrenger Lehrer mir auch fast 10 km/h mehr erlaube und wo dieses Marjellchen mir hinten tanzend und hupend auf der Stoßstange sitzt. Und ich lebe gerne hier, wenn ich an meine Kommilitonen aus Schwaben denke, die klagend sich an ihre Heimat erinnerten: "In Berlin werden die Gesetze gemacht, in Bayern gelesen und in Schwaben ausgeführt!", wobei ich immer hinzufügen konnte: "... und im Rheinland weiß man von alledem nichts." Das erinnert micht an eine kleine Episode aus dem herrlichen Rosenpark in Dortmund, wo eine alte Dame einen jungen Mann zurechtwies: "Nehmen Sie gefälligst Ihren Hund an die Leine! Das Freilaufenlassen ist hier verboten!" Da sagte doch dieser: "Junge Frau, wir sind hier nicht in Preußen, wir sind hier im Rheinland! Da läßt man schon mal fünfe gerade sein!" (nicht wahr, Bärbel Höhn?) Das ist der Rheinländer mit seinem großen Herzen. Das schließt sogar Westfalen ein!

 

Ein klein wenig Gewissenbisse habe ich aber doch. Hoffentlich habe ich Euch mit meinen vielen Göttern keine Unannehmlichkeiten mit Eurem Bischof eingebrockt, obwohl der aus Trier ja ganz umgänglich sein soll. Aber ich mit meinem Herrn Erzbischof? Doch da muß ich durch! Im Leben gibt es immer eine Lösung!  Für mich gibt es sogar drei, wenn ich es mir so recht überlege:

1. Ich beichte:  Undenkbar! Das wäre Kapitulation!

2. Ich wandere aus wie die Kannenbäcker aus Siegburg vor langer Zeit!

3. Wir erklären Moitzfeld zur Exklave des Bistums Trier! Ja, das ist es! Da wären wir bei erleichtertem Strafvollzug wieder beisammen und könnten für Helga üben und Euren so süffigen "Walporzheimer" kosten!

 

Na, das wär's "Ihr Lieben", wie der Jürgen Hummerich immer sagte. Ich werde mir jetzt vom Uli Wickert das Wetter ankündigen lassen und später bei Mitternachtsspitzen mein Geheimnis aus meiner Fototasche holen und den Frascati genüsslich trinken, wenn Jürgen Becker händereibend sagt: "Na, da wollen wir uns mal wieder einen gemütlichen Abend machen!"

 

Tschüß!

 

 

 

Letzte Änderung:  31.07.2003 20:27:22   -  Copyright Ulrich Perwaß 1991/2002.    Alle Rechte vorbehalten