Startseite > Galerien 2015 > Galerie 2015-16
Schwarzenauer Lichter 2015
Wie jedes Jahr am 13. August war ich auch diesmal wieder in Schwarzenau bei Bad Berleburg im Rothaargebirge, um den Perseidenstrom zu beobachten, geheime Wünsche für die Zukunft zu gebären und um letztendlich auch dieses Naturschauspiel zu fotografieren, diesmal nicht fernab von der Dorfbeleuchtung auf einer einsamen Wiese, sondern hoch oben vom Kamin unserer Bleibe. Ich hatte Glück, denn nur die Nacht vom 12. auf den 13. August war sternenklar genug, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Zunächst riet uns Calsky die ISS von 21:55 bis 21:59 Uhr zu fotografieren, dann kam der Perseidenschwarm von 23:02 bis 4:24 Uhr dran. 613 Bilder mit der Nikon D800, Nikon Vollformat AF Fisheye 16mm 1:2,8. Die Belichtung ist ein Problem, denn die Sternschnuppen sind äußerst schnell und hinterlassen kaum Spuren auf dem Sensor. Nur die dicksten Brummer konkurieren mit den Sternen des Nachthimmels. 72 Sternschnuppen zählte mein holdes Weib. Auf dem folgenden Bild sind kaum eine Handvoll davon zu erkennen. Belichtung also 30s, Blende 4, ISO 800. Den Rest erledigte Photoshop.
Ach ja, woher kommt der Name "Sternschnuppe"? Die Westfalenpost vom 14. August klärte mich auf: "Schnuppen" bezeichnete man früher einen verkohlten Docht. Beim Lampenputzen glimmte dieser noch nach und zog beim Herabfallen eine leuchtende Spur hinter sich her. So geschieht es auch, wenn Engel die Sterne putzen und der leuchtende "Abfall", nämlich die "Sternschnuppe", eine rasante Spur über den Himmel zieht, die uns so begeistert, dass wir stundenlang diesem Himmelsschauspiel beiwohnen, träumend zuschauen und auf die Erfüllung geheimer Wünsche hoffen.
Der unromantische Physiker erklärt das beeindruckende Schauspiel mit dem Rekombinationsleuchten bei der neutralisierenden Vereinigung elektrisch positiver und negativer Ladungsträger, die durch den rasanten Kometenstaub (Komet 109P/Swift-Tuttle) vorher gewaltsam getrennt worden waren.
Siehe auch Schwarzenauer Lichter 2012 |
Hier direkt zum Hier also die erste Gesamtschau aus 613 Aufnahmen. 20 Aufnahmen entstanden von 21:55:20 bis 21:58:36 Uhr beim ersten ISS-Durchgang, so wie es Calsky vorhergesagt hatte. Knapp unterhalb der Bildmitte zieht sich die ISS-Spur von rechts nach links fast über die gesamte Bildbreite. Der zweite vorhergesagte ISS-Durchgang ist in der Ecke rechts unten als eine um 45 Grad nach unten geneigte gelbliche Spur zu erkennen. Er erfolgte von 23:27:44 bis 23:32:22 Uhr während der Aufnahme der nächsten 593 Bilder. Diese nächsten 593 Aufnahmen entstanden von 23:02:33 bis 04:24:12 Uhr als pausenlose Serienaufnahmen mit 30s Belichtungszeit bei Blende 4 mit ISO 800. Im Nachhinein wäre ISO 3200 für die Sternschnuppen wohl besser gewesen. Ich wollte jedoch auf jeden Fall eine Überbelichtung der Sterne verhindern, um deren Farben nicht ins Weiß abgleiten zu lassen. Zur Montage der Gesamtschau: Alle 613 Bilder wurden in Camera RAW gleichartig bearbeitet (Kontrast, Belichtungskorrektur, Farbsättigung) und nach TIF konvertiert. Anschließend wurden alle Bilder in Gruppen zu 19 Bildern (2 GB Grenze!) über ADOBE Bridge nach Photoshop CS6 als Ebenen geladen und diese dann mit dem Mischmodus "Aufhellen" kombiniert. |
|
Zwei ISS-Durchgänge als Event der Schwarzenauer Lichter 2015 Vorhergesagt von Calsky. Der obere von 21:55:20 bis 21:58:36 Uhr und der untere von 23:27:44 bis 23:32:22 Uhr. |
|
|
|
|
Phänomen UFO-Explosion bei den Schwarzenauer Lichtern 2015 Beim Extrahieren der Sternschnuppen staunte ich nicht schlecht, als ich am unteren Bildrand eine sich nach links oben ausbreitende Explosionswolke entdeckte. Diese Erscheinung zog sich über 25 Bilder hin und dauerte sichtbar somit etwa 13 Minuten. Sie begann am 13.08.2015 um 03:34:13.80' Uhr und endete sichtbar um 03:47:07.70' Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Ein Bild davor (-30 Sekunden!) wurde eine sehr helle Sternschnuppe in gleicher Blickrichtung aufgenommen, zu sehen in "Endgültige Gesamtschau" am unteren Bildrand. Selbst in der "Ersten Gesamtschau" überstrahlt diese Sternschnuppe die sehr hellen Sternenspuren. Ich habe den Experten des DLR in Köln-Wahn, den Mathematiker und Himmelsgucker Rolf Hempel gebeten, sich der Sache anzunehmen. Falls Sie, verehrter Gast, eine Erklärung für dieses UFO-Phänomen haben, wäre ich Ihnen für eine kurze Mitteilung dankbar. Inzwischen (28.08.2015) habe ich im Internet nach "UFO-Explosion 13.08.2015" gesucht. Erstaunlich ist, was da alles am 13. August 2015 explodiert sein soll. Keines dieser Suchergebnisse konnte ich allerdings mit der Blickrichtung Süden meiner Aufnahme in Verbindung bringen. Die Suche geht also weiter!
Am 29.08.2015 fand ich folgende Meldung aus Italien: http://www.ilgazzettino.it/index.php?p=articolo&sez=nordest&ssez=primopiano&id=321612# Demnach ist im Wetterzentrum Italiens IMTN in Ferrara am 13.08.2015 ein Video von einem mysteriösen Objekt aufgenommen worden, das nordwestlich am Nachthimmmel um 2:12 Uhr lokaler Zeit mit großer Helligkeit in Erscheinung trat. Dieses Objekt, auch als "Meteorit" benannt, wurde von einem intensiven Donner begleitet, so dass man regelrecht von einer Explosion sprechen kann. Kleinere zu Boden fallende glühende Teile sollen anschließend sogar in Mogliano Veneto, Italien, gesichtet worden sein. Etwas später brach dort im Bereich von Vallio di Roncade ein kleines Feuer aus.
Dieses Phänomen scheint meiner UFO-Explosion sehr ähnlich zu sein, die jedoch nach meiner Kamerazeit erst um 3:33:41.60 Uhr stattfand. Ich habe die Kamerazeit überprüft. Sie entspricht genau unserer Sommerzeit. Doch schauen Sie selber mein Video an, das ich aus 40 Bildern zusammenstellte:
Das Video ist aus den Bildern des nachfolgend hervorgehobenen Ausschnitts hergestellt worden. |
|
Bildausschnit der UFO-Explosion Die Wanderung der Explosionswolke ist zumindest im mittleren Bereich gut zu erkennen. |
|
Schwarzenauer Lichter auf meiner Homepage: |
Letzte Änderung: 14.04.2023 12:43:09 - Copyright Ulrich Perwass 1991/2015. Alle Rechte vorbehalten |